Review: Spyderco Pingo

Unsere Nachbarn in Dänemark sind wirklich nicht zu beneiden, was das Führen von Messern in der Öffentlichkeit angeht: Keine Messer mit Einhandöffnung, keine Messer mit Verriegelungsmechanismus und keine Klinge über 7 cm.
(English description below.)

Damit die Dänen nicht zwangsläufig nur auf die bekannten wie beliebten Schweizer Messer zurückgreifen müssen, hat sich Spyderco daran gemacht ein Modell zu entwickeln, was diese speziellen rechtlichen Vorgaben berücksichtigt.

Als Designer für dieses Projekt verpflichtete man die beiden dänischen Messermacher Jesper Voxnaes, der z.B. das Böker Saga-Küchenmesserset konzipierte und Jens Ansø, der u.a. das Spyderco Zulu oder das Böker Cox entwarf.

Rausgekommen ist das Spyderco Pingo, welches ich Euch nun hier vorstellen möchte.

Zuerst einmal die Daten (laut Katalog):
Gesamtlänge: 147 mm
Länge geschlossen: 88 mm
Klingenlänge: 60 mm (davon scharf: 53 mm)
Klingenstärke: 2,8 mm
Griffdicke: 9,3 mm
Klingenstahl: Böhler N690Co
Gewicht: 54 g
Griffschalen: FRN (fiberglass-reinforced-nylon)
Verschluss: Slipjoint
Clip: Ja (tip-up, umsetzbar)

 

Erster Eindruck:
Klein, leicht und mit erkennbaren Ansø-Anleihen waren die ersten Eindrücke, die mich befielen, als ich die Box öffnete. Also rundum positiv! Vielleicht ein bißchen klein, aber ich wußte ja vorher, was mich erwartete.

Klinge:
Wie die Aufschrift auf der Klingenwurzel verrät, wird das Pingo ebenso wie das Squeak in Maniago (Italien) – also von Fox-Knives – gefertigt. Ebenso wie die Modelle aus Taiwan ist die Verarbeitung auf hohem Niveau: Der Anschliff ist gleichmässig und ordentlich, die Klinge perfekt zentriert.
Optisch kommt die Klinge aus Böhler-Uddeholm’s N690Co-Stahl mit einer Art modifizierter (hochgezogener) Schafsfußklinge daher und ist out-of-the-box beeindruckend scharf. Typisch für das Ansø-Design ist auch die pummelige Klingenspitze, die zuvor auch schon in das Design des Spyderco Rock Lobster einfloss.
Bei 6cm Klingenlänge weist das Spyderco Pingo nur eine Schneidenlänge von 5,3 cm auf.  Wie schon oben dargestellt ist dieser Umstand zwar der restriktiven dänischen Gesetzgebung geschuldet – man muß sich aber trotzdem erstmal darauf einstellen.

 

Griff:
Da das Pingo ja nicht übermäßig dimensioniert ist, braucht es auch keinen allzu großen Griff, um die Klinge unterzubringen. Folglich fällt die Ergonomie für große Hände wie meine auch gerade noch zufriedenstellend aus. Es ist eher ein 3-Finger-Messer und ich vermisse die Möglichkeit einen Lanyard anzubringen, der die Ergonomie evtl. verbessern könnte.
Dafür hat das das Pingo einen umsetzbaren Clip, der die von mir favorisierte „deep-carry“-Trageweise erlaubt. Darüber sorgen die Schalen aus robustem FRN für ein angenehm geringes Gewicht des Messers (54g).

 

Verschluß:
Wie schon beim Squeak handelt es sich hier wieder um ein Slipjoint-Messer, bei dem die Klinge durch den Widerstand der Rückenfeder offen gehalten wird. Auch hier ist der Federwiderstand wieder ordentlich stramm und vertrauenserweckend. Außerden wurde bei etwa 45° nochmal ein half-stop eingebaut – der die Sicherheit beim Schließen des Messer erhöht.


 

Fazit:
Wer ein kleines und formschönes Messer sucht, welches ohne rechtliche Probleme mitgeführt werden kann, ist mit dem Pingo sehr gut beraten.
Zudem kann ich es mir aufgrund seiner kompakten Maße und seiner „entschärften“ Klingenspitze auch gut als Kindermesser vorstellen.

English description:

Our danish neighbours have a very restrictive knife-law: no one-hand-opening, no locking knives, no blades longer >7cm.
So the danish people have an alternative to the Swiss Army Knives (SAKs), Spyderco deveolped a knive that cares of the special knife-law in Denmark. Spyderco engaged two danish knive designers: Jesper Voxnaes who designed the Böker Saga kitchen knives and Jens Ansø, who is responsible for the Spyderco Zulu or Böker Cox.

The projects result is the Spyderco Pingo:

Specifications:
length overall: 147 mm
length closed: 88 mm
blade length: 60 mm (cutting edge: 53 mm)
balde thickness: 2,8 mm
handle thickness: 9,3 mm
steel: Böhler N690Co
weight: 54 g
scales: FRN (fiberglass-reinforced-nylon)
lock: Slipjoint
clip: Ja (tip-up, umsetzbar)

First impression:
Compact, leight-weight and with remarkable Ansø-Design – that were my thoughts opening the box. So very positive! Probably a little bit small, but I knew that before.

Blade:
The Pingo – also like the Squeak are produced in Maniago (Italy) by Fox Knives. Like the models made in Taiwan the quality is very high: Grinding and polishing are well done, the blade is centered exactly.
Optically the blade made of Böhler-Uddeholm’s N690Co-steel comes around as a modified (upswept) sheepfoot blade and is very sharp out-of-the-box. Typical for Ansø-Design is the „missing“ point of the blade which was previously shown at the Spyderco Rock Lobster.
The blade lenghth of 6cm and a cutting edge of only 5,3cm causes in the restrictive Laws of Denmark. You have to deal with it.

Handle:
Because the blade has no large measurements, the handle does not have large measurements either. Therefore the ergonomy is at last sufficient. For my big hands the Pingo is a 3-finger-knive and I miss an lanyardhole to attach a lanyard improving the grip. But the Pingo offers a clip which allows „deep-carry“-options. Plus the knive is very lightweight (only 54g) because of the FRN scales.

Lock:
Like the squeak the Pingo is a slipjoint knive – zhat  means that the blade is only kept open by the backspring without locking the knife. The backspring is strong enough to prevent closing the knife when working. To enforce security the Pingo offers an additional half stop.

Conclusion:
Who is in search for a small but well designed knife which allows carrying without problems should choose the Pingo. Plus – according to the compact measurements and the „missing“ blade point – it would be a great knife for children.

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