Ein Wort vorweg:
Wie ich schon beim beim Pohl Force Lima schrieb, bin ich immer recht skeptisch, wenn ein Messer als das „ultimative taktische Taschenmesser“ angepriesen wird und es eigens „für Streitkräfte und Strafverfolgungsbehörden entwickelt“ wurde.
Und dennoch war ich mehr als neugierig auf den Medford Tactical Fighting Folder 1 (TFF-1), so dass ich mir einfach persönlich einen Eindruck von diesem Messer machen wollte.
(English description below.)
Medford TFF-1
Daten (laut Hersteller):
Gesamtlänge: 25,80 cm
Klingenlänge: 11,40 cm
Länge geschlossen: 13,20 cm
Griffbreite: 1,5 cm
Klingenstärke: 5,0 mm
Klingenmaterial: D2
Griffmaterial: Aluminium und Titan
Verschluß: Framelock
Gewicht: 260 g
Erster Eindruck:
„Massiv“ – selbst dieses Wort scheint für das Medford TFF-1 eine kleine Untertreibung zu sein. Das Messer, welches in einer schicken wie funktionalen Otterbox samt „Hundemarke“, Lanyard und schicker Visitenkarte daherkommt, strahlt pure Stabilität und Robustheit aus. Vielleicht scheint das Messer sogar etwas zu „overbuilt“ zu sein, denn ein EDC-Messer wird das Ding nie werden und will es auch gar nicht sein.
Griff/Handlage:
Der Griff des Messers besteht aus einer vorderen Aluminiumplatine mit olivgrüner Beschichtung, während die hintere Platine, die auch den Framelock-bildet, aus Titan besteht. Das ist auch gut so! Ich will nicht wissen, wieviel das Messer, welches bereits so 260 Gramm auf die Waage bringt, wiegen würde, wenn man statt Alu und Titan Stahlplatinen gewählt hätte.
Die Streitkräfte und Strafverfolgungsbehörden, für die dieses Messer entwickelt wurde, scheinen großen Wert auf einen ausladenden Griff zu legen. Selbst mit meinen großen Händen (Handschuhgröße 10+) hatte meine Hand mehr als ausreichend Platz, um das Messer auf verschiedene Arten zu greifen.
Die Handlage würde ich als gut gewerten. Durch den großen Griff, der wirklich viel Platz für verschiedene Griffoptionen bietet, liegt das Messer satt und sicher in der Hand und ermöglicht auch robuste Arbeiten. Die Tatsache, dass die vordere Aluplatine nicht anodisiert sondern nur beschichtet wurde (mit erkennbaren Bearbeitungsspuren darunter), verbuche ich mal als optisches Manko, was jedoch zu kleinerlei Einschränkung der Funktion führt.
Clip:
Der Clip, den das ausgelaserte Medford-Logo ziert ist zwar nicht umsetzbar, dafür aber ordentlich stramm und erlaubt eine „deep-Carry“-Trageweise – wenn die Hosentasche groß genug ist.
Klinge:
Oft verfügen taktische Messer zwar über eine mehr als ausreichende Klingenstärke, was sie zwar sehr robust macht, allerdings nicht gerade zur Schneidfreudigkeit des Messers beiträgt.
Das Medford TFF-1 bietet erfreulicherweise beides: Eine mit satten 5mm recht ansehliche Klingenstärke – Gleichzeitig aber auch einen Hohlschliff, der die Klinge tatsächlich schneiden läßt, statt sie zu einem bloßen Spaltkeil verkommen zu lassen. Die Wahl des D2 als Klingenstahl finde ich auch sehr gelungen – die vielbesungenen Rostprobleme gabs nicht, dafür hielt der Stahl seine Schärfe über den Testzeitraum mehr als gut.
Das ovale Öffnungsloch der Klinge bot dem Daumen auch mehr als genug Platz, das messer einhändig zu öffnen, wiewohl die zweihändige Öffnung aufgrund der Größe des Messers manchmal komfortabler war.
Lock:
Das Messer verriegelt per Framelock mit einem satten KLACK und die Klinge hat im geöffneten Zustand weder horizontales noch vertikales Spiel, sondern sitzt bombensicher. Allerdings stellte sich das Lösen des Locks teilweise als recht schwierig heraus, da er sich manchmal regelrecht festgefressen hatte und sich nur mit etwas mehr Kraftaufwand wieder lösen ließ. Naja, lieber manchmal zu fest, als manchmal zu locker…
Fazit:
Das Medford TFF-1 ist ein tolles Messer, welches auch harte Arbeiten locker wegstecken kann. Zwar läßt die Alttagstauglichkeit – wie zu erwarten war – ein wenig zu wünschen übrig, aber es ist ein Messer mit hohem Fun-Faktor.
Vielen Dank an Pitter von messerforum.net und Herrn Brunner von outdoor-treasure.de , für die Möglichkeit, dass Messer zu testen.
English description:
Like I mentioned before on the review of the Pohl Force Lima, I am always sceptical, when a knife is advertised as the „ultimate tactical knife„, which was only developed „for military & law enforcement personnel„. But I was just to curious about the Medord Tactical Fighting Folder 1 (TFF-1), so I had to take a look at myself.
Medford TFF-1
Specifications (according to catalogue):
length overall: 25,80 cm
blade length: 11,40 cm
length closed: 13,20 cm
handle thickness: 1,5 cm
blade thickness: 5,0 mm
blade steel: D2
handle material: aluminium & titanium
lock: Framelock
weight: 260 g
First impression:
„Massive“ – even this word seems to be a little underestimation for the Medford TFF-1. This knife, which comes along in a fancy and functional otter-box with dog-tag, lanyard and business card, radiates pure sturdiness and stability. Maybe the knife itsself is a little bit „overbuilt“, becaus e this knife will never be an EDC and does not want to be one.
Handle:
The handle of the knive is made of a front aluminium-liner with an olive-green coating, while the backward liner, which also serves as framelock, consits of titanium. That’s a good thing! I don’t want to know the weight of the knife, which already weights 260 gramms, if the handle would be built with steel liners! The for military & law enforcement personnel, for which this knife was designed obviously like a expansivehandle. Even with my large hands (glove-seize 10+) my hands have more than sufficient room for differnet grip-options. The grip options are good and safe and allow sturdy working. The fact that thre are visible fabrication-marks under the olive-green-coating are just optical-flaws but do not reduce the function.
Clip:
The laser-cut clip is embellished by the Medford-logo. The clip itsself is not switchable but allows „deep-pocket-carry“ ( if your trousers are big enough).
Blade:
Often tactical knives offer a more than sufficiant blade-strength, which makes them sturdy but do not offer good cutting-performances. Fortunately the Medford TFF-1 offers both: good cutting performance by the hollow-grind and a sturdy blade strength of 5mm. The choice of D2-steel is also a good choice. The blade kept the edge more than well and showed no signs of rust at all. Due to the thumb-hole the knife allows one-hand-opening, but it is more comfortable to open this massive knife with both hands.
Lock:
The framelock holds the blade safe, so it has wether vertical nor horicontal play. Unlocking the knife is sometimes not easy, because you need a lot of strength to release the blade. But safe is safe…
Conclusion:
The Medford TFF-1 is a great knife for harder work. Its a little too overbuilt to be an EDC-knive, but therefore it offers a high fun-factor!
Thanks to Piter from messerforum.net and to Mister Brunner from outdoo-treasure.de for the opportunity of testing this knife!